Der Ärger
Heute Morgen erhielt ich eine Email, die eine Veranstaltung bewarb, von der ich weder irgendetwas zuvor gehört hatte, noch hatte ich um solche Werbung gebeten. Überraschend war deswegen für mich vor allem der Umstand, dass der Absender mich mit Vor- und Nachnamen ansprach:
Nun, Herr Frank hat sich getäuscht und mich interessiert der Anhang dieser unaufgefordert an mich versandten Werbemail herzlich wenig!
Das Problem
Aber wo hatte Herr Frank meinen Vor- und Nachnamen her? Dass meine Email-Adresse im Netz die Runde macht – daran habe ich mich irgendwie gewöhnt, und Gmail macht ziemlich gute Arbeit, den ununterbrochenen Strom an Spam-Mails meinem Bewusstsein fernzuhalten. Aber Vor- und Nachname? Wie ich weiter unten in der Mail entdecken muss, hat er sie aus einer Rundmail, in welcher meine Daten offensichtlich enthalten waren:
Dass er mit dem von mir uneingewilligten Versand von Werbung an mich außerdem gegen geltendes Recht verstößt, erwähne ich nur nebenbei. Mehr Informationen dazu findet man u.a. hier: Schutz gegen Werbung. Email-Spam kann man direkt bei der Internet-Beschwerdestelle melden: http://www.internet-beschwerdestelle.de/beschwerde/einreichen/spam/index.htm. Für alles weitere finden sich Links auf der Homepage http://www.internet-beschwerdestelle.de/.
Die Lösung
Es gibt einen einfachen Weg, die Email-Adressen aller Empfänger vor neugierigen Augen zu schützen: BCC. Das Kürzel kommt aus dem Englischen, steht ursprünglich für Blind Carbon Copy und zeichnet Adressen aus, die eine Kopie der versandten Nachricht ohne Wissen des ursprünglichen Empfängers oder der Empfänger einer normalen Kopie (CC) erhalten sollen. Jedes Email-Programm unterstützt dieses Feld, wenn es bei manchen auch standardmäßig ausgeblendet ist.
Wenn ich also eine Email an eine Reihe von Empfängern versende, die sich weder kennen noch kennen sollen oder einfach nur nicht unbedingt wissen müssen oder gar sollen, wer die Nachricht außer ihnen noch erhalten hat, dann packe ich sie in das BCC-Feld. Auf diesem Wege kann es manchmal sogar passieren, dass wir Emails erhalten, die gar keinen (öffentlichen) Empfänger haben, da der Absender in das Empfänger-Feld einfach gar keine Adresse eingegeben hat. Alternativ kann man dort auch seine eigene Email-Adresse eingeben, damit das Format der Email nicht so fremd anmutet.
Der Segen
Als Konsequenz oben beschriebenen Vorgehens kann nun keiner meiner Empfänger die Adressen der anderen Empfänger für eigene Werbung benutzen. Darüber hinaus verhindert diese Lösung aber auch das Ausspionieren von Email-Adressen durch Dritt-Programme. Das kann echte Schadsoftware sein wie Trojaner, die auf dem infizierten System nach Adress-Futter suchen, um die globale Spam-Maschinerie in Gang zu halten, oder aber auch Clients sozialer Netzwerke, die auf einmal Nutzer kennen, die sich bei ihnen nie angemeldet haben. Hier können dann wiederum Verknüpfungen entstehen, die niemand von uns benötigt.
Fazit: Bitte das BCC-Empfänger-Feld nutzen, wann immer es geht!
Oliver