by robert
18. April 2009 17:31
Durch eine Artikelserie von Ralf Westphal inspiriert, haben wir heute in unserem Mikro-Unternehmen offiziell die SKM (Soziokratische Kreisorganisationsmethode) eingeführt. Das hat zur Folge, dass die Gesellschafter von Speak-Friend, Andrej und Robert, all Ihre autokratischen Rechte zurückstellen und dem soziokratischen konsent Entscheidungsverfahren Platz machen. Zusammenfassend wird Speak-Friend nach folgenden Prinzipien sich selbst organisieren:
- Bei der Entscheidungsfindung sind alle in einem Entscheidungskreis beiteiligten gleichberechtigt.
- Entscheidungen werden nach dem Konsentprinzip getroffen. Daher gilt eine Entscheidung dann, wenn kein Teilnehmer einen schwerwiegenden, argumentierten Einwand gegen einen Vorschlag einbringt.
- Entscheidungskreise sind hierarchisch organisiert. In unserem Beispiel ist der “Führungskreis” die höchste Instanz.
Bei der Einführung haben wir zunächst auf die Wahl von Leitern verzichtet und werden, bevor wir weiter formalisieren, zunächst Erfahrungen sammeln. Der erste Eindruck scheint jedoch zu sein, dass das Konsentprinzip und die damit einhergehende Gleichberechtigung aller, bei der Entscheidungsfindung für uns die zentrale Veränderung darstellt, während die Organisation in (Arbeits) Kreisen unserem bisherigen Arbeitsverfahren entspricht.
Aufgrund der kleinen Größe unserer Unternehmung haben wir davon Abstand genommen einen verkleinerten Führungskreis einzuführen. So sind also alle Kollegen (insgesamt 6 Personen) am hierarchisch höchstgestelltem Kreis beteiligt. Die “Organigramm” sieht daher so aus, wobei jeder Kollege in mind. 2 Kreisen aktiv ist:
Die ersten Entscheidungskreisrunden verliefen positiv. Obwohl entmachtet, habe ich insgesamt ein sehr gutes Bauchgefühl und den Eindruck, dass der neue soziokratische Ansatz das Arbeiten freundlicher, fokusierter und reizvoller macht und sich wirtschaftlich positiv auf die Unternehmensentwicklung auswirken wird. Wirkliche Erfahrungen mit der Soziokratie gilt es jedoch erst zu sammeln.
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